Rahmen und Regeln für Feedback

Teil 6 - konstruktives Feedback geben

Rahmen und Regeln für Feedback

Menschen mit Feedback zu überfallen, die nicht auf Feedback vorbereitet sind, ist wenig hilfreich.



Idealerweise schaffen Sie also einen vereinbarten, sicheren Rahmen für Ihr Feedback. Beispielsweise in QM-Meetings, Reviews, Besprechungen .... Und machen Sie immer deutlich, dass Sie dabei sind, ein Feedback zu geben. 

Was gibt es zu klären? 

Insbesondere den organisatorischen Ablauf und die Feedbackregel.

Zum organisatorischen Rahmen gehört zum Beispiel die Dauer des Feedbacks, die Zielsetzung für das Feedback, das weitere Vorgehen nach dem Feedback etc. Im Workshop-Kontext ggf. auch die Reihenfolge, wer spricht wann oder die Länge der einzelnen Feedbacks.

Lutz Schwäbisch und Martin Siesm haben in ihren Buch von 1971 (Anleitung zum sozialen Lernen für Paare, Gruppen und Erzieheer) "günstige Formen von Feedback" formuliert. Und diese Aussagen sind auch heute noch passend.

Hier mal die Originalaussagen und eine Übersetzung für den QM-Alltag.

Original Schwäbisch-Siems
Übersetzung für QM-Menschen
Gib Feedback, wenn der andere es auch hören kann.Sorgen Sie für einen angemessenen Rahmen für Ihr Feedback.
Feedback soll so ausführlich und konkret wie möglich sein.Feebbacken Sie kriterienorientiert. Feedbacken Sie konkret und nicht allgemein.
Teilen Sie Ihre Wahrnehmungen als Wahrnehmungen, Ihre Vermutungen als Vermutungen und Ihre Gefühle als Gefühle mit.Feedback ist immer eine subjektive Einschätzung und eine Momentaufnahme. Das sollte im Feedback deutlich werden.
Feedback soll den anderen nicht analysieren.Feedback ist keine Therapiestunde. Feedback zeigt auf, was ist nicht, woran es möglicherweise liegen könnte. Also - niemals: Ich vermute, Sie haben Angst vor Menschen oder ähnliche Zuschreibungen.
Feedback soll auch positive Gefühle und Wahrnehmungen umfassen.Feedbacken Sie auch, wenn es nichts zu kritisieren gibt. (Die Abwesenheit von Kritik wird von den meisten Menschen NICHT als Lob verstanden.)
Feedback soll umkehrbar sein.Geben Sie allen Menschen, denen Sie Feedback geben auch die Gelegenheit, Sie zu feedbacken.
Feedback soll die Informationeskapazität des anderen berücksichtigen.Feedbacken Sie nicht alles auf einmal. Fokussieren Sie Ihr Feedback auf ein Thema oder einen Bereich. Arbeiten Sie Themen nacheinander ab.
Feedback soll sich auf begrenztes konkretes Verhalten beziehen.Vermeiden Sie Formulierungen wir "immer", "grundsätzlich" etc. Feedbacken Sie konkrete Situationen und nutzen Sie konkrete Kriterien. Richten Sie regelmäßige Feedbackgelegenheiten ein.
Feedback sollte möglichst unmittelbar erfolgen.Feedbacken Sie Themen, die aktuell sind. Geben Sie zeitnah zum Ereignis Feedback.
Die Aufnahme von Feedback ist immer dann am günstigsten, wenn der Partner es sich wünscht. Geben Sie Ihrem Gegenüber die Möglichkeit, das Feedback zu vertagen, wenn es die Situation erfordert. 
Feedback geben bedeutet, Informationen zu geben und nicht, den anderen zu verändern.Insistieren Sie nicht, wenn Ihr Gegenüber sich nicht sofort einsichtig oder begeistert zeigt. Lassen Sie ihm oder ihr Zeit, das Gehörte zu verarbeiten.
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In der Feedbackreihe geht es jetzt weiter mit zwei wirklich guten und einfachen Methoden für die Vorbereitung auf Ihr Feedback.

Rahmen und Regeln für Feedback
MQ Gesellschaft für MehrQualität mbH, Ursula Wienken 11. März 2022
2 richtig gute Feedback Methoden
Teil 7 - konstruktives Feedback geben