Kennen Sie das? Sie sind QM-Beauftragte und hören Sätze wie: "Bei uns funktionieren Prozessbeschreibungen nicht" oder "Unsere Mitarbeiter fühlen sich durch Prozesse eingeengt"? 🤔
Wenn ja, dann sind Sie in guter Gesellschaft! In Expertenorganisationen wie Krankenhäusern, Universitäten, Schulen, Medien oder sozialen Organisationen ist der Widerstand gegen klassisches Prozessmanagement oft besonders ausgeprägt. Aber warum eigentlich? Und vor allem: Wie können Sie als QMB damit umgehen?
In diesem Beitrag erfahren Sie:
- Was Expertenorganisationen so besonders macht 🧠
- Warum traditionelles Prozessmanagement hier oft auf Ablehnung stößt 🚫
- 7 praxiserprobte Strategien für erfolgreiches Prozessmanagement 💡
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Experten-organisationen verstehen
Stellen wir uns eine hochqualifizierte Ärztin, einen erfahrenen Professor oder eine investigative Journalistin vor. Was haben diese Fachleute gemeinsam?
- Spezialisiertes Fachwissen 📚
- Starkes Autonomiebedürfnis 🦅
- Komplexe, oft unvorhersehbare Aufgaben 🧩
- Hohe Verantwortung ⚖️
- Intrinsische Motivation 🔥
- Innovationsdrang 💡
- Situative Anpassungsfähigkeit 🐙
Diese Merkmale machen Expertenorganisationen zu echten Herausforderungen für klassisches Prozessmanagement. Wie wollen Sie die intuitive Entscheidung eines Chirurgen oder die kreative Arbeit einer Redakteurin in starre Prozesse pressen?
Schnittstellen
sind problematisch
Zusätzlich zur Expertenkultur kommt in vielen Organisationen die Schnittstellenproblematik hinzu. Denken Sie an ein Krankenhaus mit hochspezialisierten Abteilungen wie Chirurgie, Innere Medizin und Radiologie. Jede Abteilung ist ein Universum für sich – mit eigenen Experten, Abläufen und Prioritäten. 🏥🔬💉
Diese "Inselmentalität" führt oft dazu, dass Verbesserungen nur bis zur nächsten Schnittstelle gedacht werden. Das Ergebnis? Suboptimale Gesamtprozesse trotz exzellenter Einzelleistungen. 😕
7 Schlüssel-Strategien
für erfolgreiches Prozessmanagement in Expertenorganisationen
Wie können Sie als QMB diese Herausforderungen meistern? Hier sind 7 praxiserprobte Strategien:
-
Qualitätsrahmen statt Detailvorgaben 🖼️
Definieren Sie gemeinsam mit Ihren Expert:innen Qualitätseckpunkte, die Orientierung geben, ohne die nötige Flexibilität einzuschränken.
Praxistipp: Entwickeln Sie mit einem Ärzteteam "Qualitätsleitplanken" für die Patientenaufnahme. Definieren Sie kritische Punkte wie Mindestinformationen und Zeitrahmen, lassen Sie aber Raum für individuelle Herangehensweisen. -
Etablieren Sie "Prozess-Leitplanken" 🛤️
Statt jeden Schritt vorzuschreiben, definieren Sie kritische Punkte im Prozess, die beachtet werden müssen.
Beispiel: In einer Redaktion könnten Sie Leitplanken für den Rechercheprozess festlegen: Mindestanzahl an Quellen, Fact-Checking-Schritte, ethische Richtlinien. -
Fördern Sie "Best Practice Sharing" 🤝
Schaffen Sie Plattformen, wo Kolleg:innen ihre bewährten Vorgehensweisen teilen können.
Idee: Richten Sie monatliche "Erfahrungsaustausch-Cafés" ein, wo Expert:innen in entspannter Atmosphäre über erfolgreiche Methoden diskutieren können. -
Implementieren Sie "Prozess-Reflexionsschleifen" 🔄
Geben Sie regelmäßig die Möglichkeit, Prozesse zu hinterfragen und anzupassen.
Umsetzung: Führen Sie vierteljährliche "Prozess-Retrospektiven" ein, in denen Teams ihre Abläufe kritisch hinterfragen und optimieren können. -
Gehen Sie bedarfsorientiert vor 🎯
Beginnen Sie mit Prozessen, die allen Beteiligten Kopfschmerzen bereiten.
Ansatz: Führen Sie eine anonyme Umfrage durch, um die "Schmerzpunkte" in der Organisation zu identifizieren. Priorisieren Sie diese für Ihre Prozessoptimierung. -
Setzen Sie auf Agilität 🏃♀️
Gestalten Sie Prozesse flexibel und anpassungsfähig.
Methode: Nutzen Sie agile Frameworks wie Scrum oder Kanban, um Prozesse iterativ zu verbessern und schnell auf Veränderungen reagieren zu können. -
Visualisieren Sie den Gesamtprozess 🌐
Machen Sie sichtbar, wie die einzelnen Expertenbereiche zusammenhängen.
Tool: Erstellen Sie eine interaktive Prozesslandkarte, die die Verbindungen zwischen Abteilungen aufzeigt und bei Klick Details zu den jeweiligen Schnittstellen liefert.
Expert:innen einbinden
... ja, aber wie?
Expert:innen sind oft vielbeschäftigt. Wie binden Sie sie trotzdem ins Prozessmanagement ein? Hier drei bewährte Ansätze:
- Nutzen Sie "Mikro-Feedbackschleifen" ⏱️ Etablieren Sie kurze, regelmäßige Feedbackrunden von 5 Minuten.
- Implementieren Sie ein "Prozess-Ticketsystem" 🎫 Ermöglichen Sie es Ihren Expert:innen, Prozessanmerkungen dann zu machen, wenn es in ihren Zeitplan passt.
- Nutzen Sie "Prozess-Shadowing" 👥 Begleiten Sie Expert:innen einen Teil ihres Arbeitstages, um Optimierungspotenziale zu identifizieren.
Fazit
... ja, aber wie?
Prozessmanagement in Expertenorganisationen ist herausfordernd, aber nicht unmöglich. Der Schlüssel liegt darin, mit den Besonderheiten dieser Organisationen zu arbeiten, nicht gegen sie. 🔑
Nutzen Sie die Expertise Ihrer Kollegen, respektieren Sie ihre Autonomie und etablieren Sie Prozesse als unterstützendes Geländer. Denken Sie daran: Das perfekte Prozessmanagement gibt es nicht, schon gar nicht auf die Schnelle. Aber mit den richtigen Ansätzen können Sie auch in Expertenorganisationen erfolgreich sein! 💪
FAQ
Expert:innen haben ein hohes Autonomiebedürfnis und sehen standardisierte Prozesse oft als Einschränkung ihrer Expertise.
Zeigen Sie den Mehrwert durch flexible Rahmen, die ihre Arbeit unterstützen, statt sie einzuschränken. Setzen Sie da an, wo es wehtut. Lassen Sie die Menschen spüren, dass Prozessmanagement im Alltag Erleichterung bringt.
Agilität ist entscheidend, um flexibel auf verschiedene Situationen reagieren zu können und die Expertise optimal zu nutzen.
Hören Sie zu, respektieren Sie die Bedenken und entwickeln Sie gemeinsam Lösungen, die beiden Seiten gerecht werden.
Regelmäßige Reflexionsschleifen sind wichtig. Die Häufigkeit hängt von der Dynamik der Organisation ab, sollte aber mindestens halbjährlich erfolgen.
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