Arbeitsmarktanalyse AZAV

10 Tipps für mehr Nutzen und weniger Aufwand

 Die Arbeitsmarktanalyse ist für viele AZAV-zertifizierte Bildungsträger oft nur eine lästige Pflicht. Doch sie kann viel mehr sein: ein wertvolles strategisches Instrument für Ihren Erfolg. In diesem Beitrag zeige ich Ihnen, wie Sie die Arbeitsmarktanalyse von einer bürokratischen Hürde zu einem Treiber für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit machen können.



Arbeitssmarkt  

analysieren? Das ist Pflicht!

Die Arbeitsmarktanalyse soll sicherstellen, dass Ihre Bildungs- und Beratungsleistungen den aktuellen Anforderungen des Arbeitsmarktes entsprechen. Konkret bedeutet das:

  • Sie müssen regelmäßig prüfen, wie die Chancen Ihrer Teilnehmenden stehen, nach Abschluss Ihrer Maßnahmen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu finden.
  • Sie sollen nicht an den Bedarfen vorbei qualifizieren – weder bei der Auswahl Ihrer Themen noch bei der inhaltlichen Ausgestaltung.

🎯 Ziel: Öffentliche Gelder sollen für Weiterbildungen eingesetzt werden, die den Teilnehmenden tatsächlich neue berufliche Perspektiven eröffnen.

Warum?

Die Arbeitswelt verändert sich rasend schnell, deshalb müssen Sie für Ihre Teilnehmer:innen dran bleiben. Laut einer Studie des World Economic Forum werden bis 2025 etwa 85 Millionen Jobs verschwinden, während 97 Millionen neue entstehen. Diese Dynamik unterstreicht die Notwendigkeit, Bildungsangebote kontinuierlich an die sich wandelnden Anforderungen anzupassen.

Was?

Das wird von Ihnen erwartet!

Regelmäßigkeit:

  • Bei jeder Zulassung neuer Maßnahmen
  • Alle zwei Jahre aktualisierte Ergebnisse

Inhaltliche Anforderungen:

  1. Quantitative Daten: Wie viele offene Stellen gibt es im betreffenden Berufsfeld?
  2. Interpretation: Was bedeuten diese Daten für Ihr Bildungsangebot?
  3. Verknüpfung: Wie entsprechen Ihre Maßnahmen dem identifizierten Bedarf?
  4. Zukunftsprognose: Wie könnte sich der Bedarf entwickeln?
  5. Regionale Besonderheiten: Gibt es lokale Faktoren, die den Bedarf beeinflussen?

❗ Wichtig: Die Fachkundige Stelle erwartet eine fundierte, analytische Auseinandersetzung mit dem Arbeitsmarkt, nicht nur eine Datensammlung.

Strategischer Wert

Eine gut durchgeführte Arbeitsmarktanalyse bietet Ihnen zahlreiche Chancen:

  1. 🎯 Zielgenaue Angebote: Schneiden Sie Ihre Bildungsangebote genau auf die aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse des Arbeitsmarktes zu.
  2. 🔮 Trendfrüherkennung: Erkennen Sie aufkommende Trends frühzeitig und verschaffen Sie sich einen Wettbewerbsvorsprung.
  3. 💡 Ressourcenoptimierung: Investieren Sie gezielt in Bereiche mit Wachstumspotenzial.
  4. 🏆 Expertenstatus: Positionieren Sie sich als Branchenexperte und stärken Sie Ihr Image.

Tipps

für mehr Systematik 

Hier sind 8 konkrete Tipps, wie Sie Ihre Arbeitsmarktanalyse systematisieren und optimieren können:

  1. Perspektivwechsel: Betrachten Sie die Analyse als Marktforschung für Ihr Unternehmen.
  2. Quellenmanagement: Dokumentieren Sie relevante Informationsquellen. Einige empfehlenswerte Quellen sind:
  3. Tiefenanalyse von Stellenanzeigen: Achten Sie nicht nur auf die Anzahl offener Stellen, sondern auch auf Veränderungen in den Anforderungsprofilen.
  4. Interne Informationsquellen nutzen: Sammeln Sie Erkenntnisse von Mitarbeitenden, Kunden und Kooperationspartnern.
  5. Systematische Zeitplanung: Legen Sie feste Zeitpunkte für Analysen fest und erwägen Sie eine Arbeitsteilung im Team.
  6. Aussagekräftige Berichterstattung: Erstellen Sie qualitative Berichte mit Trendanalysen und visualisieren Sie die Ergebnisse.
  7. KI-Einsatz: Nutzen Sie KI-Tools wie generative KI oder perplexity-AI für effiziente Recherche und Datenaufbereitung.
  8. Maßnahmenableitung: Leiten Sie konkrete Schritte aus Ihren Erkenntnissen ab, z.B. Konzeptanpassungen oder neue Weiterbildungsangebote. 

KI einsetzen

Der Einsatz von KI in der Arbeitsmarktanalyse bietet enorme Potenziale. KI-Algorithmen können riesige Datenmengen in Echtzeit analysieren und Muster erkennen, die dem menschlichen Auge oft verborgen bleiben. Hier einige konkrete Anwendungsmöglichkeiten:

  1. Trendvorhersage: KI-Modelle können basierend auf historischen Daten und aktuellen Entwicklungen zukünftige Arbeitsmarkttrends prognostizieren.
  2. Skillgap-Analyse: KI kann die in Stellenanzeigen geforderten Fähigkeiten mit den in Lebensläufen angegebenen Kompetenzen vergleichen und so Qualifikationslücken identifizieren.
  3. Regionale Analysen: KI-gestützte Geodatenanalyse kann regionale Unterschiede im Arbeitsmarkt aufzeigen und so bei der Planung lokaler Bildungsangebote helfen.
  4. Sentiment-Analyse: Durch die Auswertung von Social-Media-Daten und Branchennews kann KI Stimmungen und aufkommende Themen in verschiedenen Berufszweigen erkennen.

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KI im QM | MQ (mq-koeln.de)


Fazit

Die Arbeitsmarktanalyse ist weit mehr als eine AZAV-Pflicht – sie ist ein zentrales Element der strategischen Unternehmensentwicklung. Eine gründliche Analyse ermöglicht es Ihnen, Ihre Angebote präzise auf den Punkt zu bringen, Trends aufzugreifen und Ihre Ressourcen effizient zu nutzen.

Mein persönlicher Tipp: Integrieren Sie die Ergebnisse Ihrer Arbeitsmarktanalyse in Ihre Managementbewertung. So stellen Sie sicher, dass diese wertvollen Erkenntnisse direkt in Ihre strategischen Entscheidungen einfließen.


Häufige Fragen

Auf jeden Fall. Die Arbeitsmarktanalyse ist Bestandteil der Trägerzertifizierung. Daher muss sie auch gemacht werden, wenn noch keine Maßnahmen laufen.

Ja - unbedingt. Sie brauchen Arbeitsmarktanalysen für alle Branchen, zu denen Sie Aus- oder Weiterbildungen anbieten. 

Ja, denn die Arbeitsmarktanalyse ist Teil der Trägerzulassung. Allerdings erfolgt sie in der Regel für den Fachbereich 1 nicht branchenspezifisch. Schwerpunkte sind eher allgemeine Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt. 


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  • Haben Sie schon Bekanntschaft mit den AMDL-Prüfteams gemacht? Sie sind ganz zentrale Funktionen im AZAV-Universum. Die Prüfdienste Arbeitsmarktdienstleistungen (AMDL) repräsentieren sachkundige Prüfer:innen, die im gesamten Bundesgebiet verteilt operieren. Ihre Mission? Die Qualitätssicherung der Maßnahmen unter dem Dach der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV), welche von der Bundesagentur für Arbeit gefördert werden, akribisch zu überwachen. Als zertifizierter Träger könnten Sie diese Expert:innen schon in Aktion erlebt haben - oder Sie stehen noch auf ihrer Besuchsliste. Neugierig, was unter die Lupe genommen wird, welche häufigen Stolpersteine identifiziert werden und wie Sie sich für die anspruchsvolle Prüfung rüsten können? Es wartet eine Schatzkiste an Wissen in meinem spannenden Wiki darauf, von Ihnen entdeckt zu werden. 
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Ursula Wienken - Portrait

Wer schreibt?

Als Auditorin und Beraterin mit über 20-jähriger Erfahrung begegnen mir sehr oft behäbige, statische oder überbürokratische QM-Systeme. Gegen dieses ungenutzte Potenzial möchte ich etwas tun. 

Für mich bedeutet gutes QM Kommunikation, Reflektion, gemeinsame Entwicklung von und Arbeit an Zielen. Das alles mit großem Sachverstand, Verantwortungsbewusstsein und Freue an der Arbeit mit Menschen.

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